Kleines Woll-ABC

Die Wichtigsten Begriffe in Zusammenhang mit unserer Wolle kurz erklärt.
Wenn Sie auf Ihre Fragen hier nicht die passende Antwort finden, stehen wir gerne mit unserem Woll-Know-how zur Verfügung!

Alpakas stammen ursprünglich aus Peru und sind soziale Herdentiere. Sie ernähren sich ausschliesslich von Pflanzen. Auch in der Schweiz trifft man sie immer häufiger an, wo sie mit Erfolg gezüchtet werden. Einmal im Jahr – vorwiegend im Frühling – werden die Alpakas geschoren, wobei bis zu sechs Kilogramm Wolle gewonnen werden kann. Davon kann jedoch meist nur die Hälfte zur Verarbeitung genutzt werden.

Die Alpaka-Wolle ist durch ihre besonderen Eigenschaften sehr wertvoll:

  • Die Fasern sind hohl und wirken somit Temperatur-regulierend. Alpaka-Kleidungsstücke können deshalb im Winter und Sommer getragen werden.
  • Die Feuchtigkeit wird von den hohlen Fasern sehr gut aufgenommen und abgeführt.
  • Kleidungsstücke aus Alpaka-Wolle sind langlebig, schmutzabweisend und strapazierfähig.
  • Alpaca-Wolle wirkt feuchtigkeitsabweisend und ist undurchlässig für UV-Strahlen.
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Die Baumwollfaser ist eine Naturfaser, die zu 91 % aus Zellulose besteht. Sie ist sehr saugfähig und eignet sich vor allem für Sommer-Bekleidung. Baumwolle ist sehr angenehm zu tragen.

Die besonderen Eigenschaften von Baumwolle:

  • Sie ist besonders robust, reiss- und scheuerfest
  • Dadurch, dass sie heiss gewaschen werden kann, ist sie hygienisch
  • Sie ist luftdurchlässig, da sie nicht isolierend wirkt und Wärme nach aussen abgibt
  • Antiallergisch
  • «kratzt» nicht
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Grilon® ist eine Polyamid-Verbindung (Markenname der EMS-GRIVORY), die dazu dient, das Garn zu verstärken.

Vor allem bei Sockenwolle, die sehr strapazierfähig sein muss, wird es beigefügt.

Die Gewinnung von Kamelhaar ist sehr aufwendig. Die Mongolischen Nomaden gewinnen das Haar während dem Fellwechsel der Kamele im späten Frühjahr bis Anfang Sommer. Die Tiere werden dabei nicht geschoren; das natürlich abgeworfene Fell wird eingesammelt. Pro Kamel kommen rund 8 bis 10 Kilogramm Wolle zusammen. Durch die extremen Klimaunterschiede in der Mongolei (im Winter bis zu -40°C!) ist die Wolle von Natur aus klimaregulierend.

Da die Kamelwolle einen sehr geringen Wollfettanteil hat, ist sie besonders hautfreundlich und sehr gut für Allergiker geeignet.

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Die Kaschmirziege kommt aus der Region Kaschmir in Südasien und Nepal. Sie gehört zur Familie der Hausziegen. Charakteristisch sind ihre Schlappohren und kleinen Hörner. Die Tiere können nur in Regionen gehalten werden, die harte Winter kennen und auf rund 4'000 m Höhe liegen.

Eine Kaschmirziege produziert pro Jahr durchschnittlich gerade mal 200 Gramm Wolle, was sie entsprechend wertvoll macht.

Die freilebenden Kaschmirzeigen der Noble Nomads (Noble Kaschmir von Lang) werden nicht geschoren, sondern während des Fellwechsels im Frühjahr von Hand gekämmt. Die Feinheit und Länge der Ziegenhaare bestimmt die Qualität des Kaschmir-Wolle. Da selbst die modernsten Maschinen den Unterschied zwischen dem feinen Unterhaar und dem groben Deckhaar nicht erkennen, wird die Wolle von Hand getrennt und sortiert..

Das Noble Kaschmir von Lang gilt somit zurecht als eine der edelsten Wollen der Welt.

Die Eigenschaften dieser besonders wertvollen Wolle sind:

  • Kaschmirwolle wärmt sechsmal besser als Schafwolle.
  • Sie ist sehr flexibel und knittert nicht
  • Die Feuchtigkeit wird schnell aufgenommen und nach aussen abgeführt
  • Kaschmirwolle ist Schmutz- und Gerüchte-abweisend
  • Sie ist stark und reissfest
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Nomaden kämmen die Kaschmirziegen während des Fellwechsels von Hand.

Das Merino-Schaf gehört zur Familie der Feinwollschafe und stammt vermutlich ursprünglich aus Nordafrika. Heute werden Merino-Schafe auf der ganzen Welt gezüchtet. Der wohl grösste Hauptlieferant für Merino-Wolle ist jedoch Australien.

Die Tiere werden einmal pro Jahr bis auf die Haut geschoren werden, da ihr Fell stark weiterwächst und sie ohne Schur ihre Lebensfähigkeit verlieren würden.

Die besonderen Eigenschaften von Merino Wolle:

  • Die Woll-Fasern enthalten bis zu 85 Prozent Luft und wirken dadurch isolierend und atmungsaktiv
  • Merino-Wolle wärmt im Winter und kühlt im Sommer
  • Sie unterstützt die Feuchtigkeitsregulierung und ist fähig, bis zu 35% des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen
  • Geruchsabweisend
  • Schmutz perlt an Merino-Wolle ab
  • Kleidungsstücke aus Merino-Wolle schützen vor UV-Strahlen
  • Sie ist schwer entflammbar und wird nicht elektrostatisch aufgeladen
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Modal ist bekannt als "bessere Viskose" und wird (wie Viskose) zu 100 Prozent aus Zellulose, also aus Pflanzenfasern gewonnen. Sie gehört somit zu den zellulosischen Chemiefasern, gilt aber nicht als Kunstfaser.

Da das Grundmaterial natürlichen Ursprungs ist, hat Viskose einen viel höheren Tragkomfort als z.B. Nylon oder Polyamid. Man sagt, dass sie die Eigenschaften von Baumwolle und Seide vereint.

Die Mohair-Wolle stammt von der Angora-Ziege die zur Familie der Hausziegen gehört (nicht zu verwechseln mit der Angora-Wolle des Angora-Kaninchens). Sie ist heute fast nur in domestizierter Zucht zu finden. Eine Angora-Ziege ist reinweiss und hat langes, seidiges und lockiges Haar. Sie wird zweimal im Jahr geschoren und liefert so zwischen 2.5 und 4 kg Wolle.

Mohair gilt als sehr edles Garn und ist:

  • Fein und leicht
  • Strapazierfähig
  • Feuchtigkeits- und Schmutz-abweisend
  • Angenehm wärmend
  • Antistatisch
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Mulesing ist eine für das Tier sehr qualvolle Prozedur und wird bei Merino-Schafen und Angora-Ziegen eingesetzt. Um zu verhindern, dass sich Fliegenmaden in der Haut einnisten, werden die Hautlappen rund um den Schwanz der Schafe ohne Betäubung entfernt. Grundsätzlich dient der (grundsätzlich gute) Gedanke, die Schafe und Ziegen vor der Fliegenmadenkrankheit zu bewahren, dem Wohl der Tiere. Jedoch werden bereits den Jung-Tieren die Hautpartien abgeschnitten und die offenen Wunden nicht behandelt. Diese Methode ist vor allem in Australien und Neuseeland verbreitet, wird aber von Tierschutz-Organisationen ebenso stark bekämpft. So ist es heute möglich, garantiert Mulesingfreie Merino-Wolle zu erwerben, entsprechende Labels garantieren eine schmerzfreie Woll-Gewinnung.

Die Wolle, die bei "Grüne-Wolle" verkauft wird, stammt garantiert ausschliesslich aus Mulesing-freier Produktion!

Nylon wird aus Polyamidfasern hergestellt. Diese synthetische Kunstfaser wurde ursprünglich als Ersatz für die wertvolle Seide eingesetzt. Heute wird Nylon oft bei Sockenwolle dem edlen Garn beigefügt. Es ist atmungsaktiv, lange haltbar, reissfest und knitterarm. Zudem scheuert es nicht beim Tragen.

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Polyamid (PA) ist ein Kunststoff, der in einem komplizierten Prozess durch chemische Synthese hergestellt wird.

Es ist sehr formstabil, reiss- und scheuerfest sowie wasserdicht. Um die Strapazierfähigkeit zu erhöhen, wird es vor allem bei Sockenwolle den edlen Wollfasern beigefügt.

Da Polyamid recyclebar ist, ist dieser Stoff auch aus ökologischer Sicht interessant.

Die Pflanze «Ramie», gehört zur Familie der Nesselgewächse (Urticaceae). Fasern verlaufen entlang des Pflanzenstängels und verstärken ihn.

Die Eigenschaften ähneln denen von Leinen. Kleidungstücke aus Ramie kühlen bei sommerlichen Temperaturen, da die Faser viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Die mehrjährige Pflanze lässt sich ökologisch unbedenklich anbauen: Da sie gegen Krankheiten und Schädlinge resistent und relativ anspruchslos ist, benötigt sie keine Pestizide, Insektizide oder künstliche Bewässerung.

Das Hausschaf (bei uns einfach Schaf genannt), ist die domestizierte Form des Mufflons. Bei uns sind Schafherden kaum mehr wegzudenken, sie sind ein wichtiger Teil der Landwirtschaft. Neben der Nutzung als «tierische Rasenmäher» werden sie als Milch- und Fleisch-Lieferanten gezüchtet. Ein wunderbarer Nebeneffekt der Schafhaltung ist die Schafwolle, die durch die jährliche Schur gewonnen wird.
Die Wollfaser besteht aus Keratin und ist den menschlichen Haaren ähnlich. Sie ist aber im Gegensatz zum Menschenhaar stark gekräuselt und elastisch. So wird es möglich, dass Luftkammern entstehen, die wie eine Isolationsschicht die Körperwärme halten.

Die Vorteile der Schafschurwolle sind:

  • Die Wolle ist feuchtigkeits- sowie geruchsabsorbierend und reinigt sich selbst
  • Sie ist ein nachwachsender, natürlicher Rohstoff aus der Region
  • Kleidungsstücke aus Schafwolle speichern Körperwärme und wirken wärmeregulierend
  • Sie ist schwer entflammbar, antistatisch und antibakteriell (somit auch für Allergiker geeignet)
  • Sie zeichnet sich durch hohe Elastizität und Strapazierfähigkeit aus

Ein kleiner Nachteil hat die einheimische Schafwolle jedoch: Da sie ist nicht so fein wie Merino- oder Kaschmir-Wolle ist, kann sie etwas «kratzen».

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Tencel wird von der österreichischen Firma «Lenzing Fibers» produziert und ist deren Markenname für das Material Lyocell.

Lyocell ist eine Cellulose-Regeneratfaser, die in kurzer Zeit zu 100% biologisch abbaubar ist. Für die Herstellung dieser Faser wird Holz (für die Herstellung der Balance von Atelier Zitron: Eukalyptus) klein gehäckselt und in Wasser aufgeweicht. Durch die Zugabe eines ungiftigen und vollständig aus dem Wasser herausfilterbaren Lösungsmittels (NMMO) werden die Zellstoffe herausgelöst.

Die herausragenden Eigenschaften von Tencel sind:

  • Die Faser kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und ableiten
  • Hoher Tragekomfort durch die glatte und kühle Oberfläche
  • Seidiger Glanz
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Viskose wird zu 100 Prozent aus Zellulose, also aus Pflanzenfasern, (Eukalyptus-, Pinien-, Fichten, Bambus- und Buchenholz) hergestellt. Sie gehört somit zu den zellulosischen Chemiefasern, gilt aber nicht als Kunstfaser.

Da das Grundmaterial natürlichen Ursprungs ist, hat Viskose einen viel höheren Tragkomfort als z.B. Nylon oder Polyamid. Man sagt, dass sie die Eigenschaften von Baumwolle und Seide vereint. Sie ist angenehm weich, atmungsaktiv und kühlend auf der Haut.

Das Yak ist eine in Hochasien verbreitete Rinderart, die domestiziert wurde. Die Yak-Herden werden im Hochgebirge gehalten und können im Winter bis zu -40°C aushalten.

Es ist die einzige Rinderart, die über ein mehrschichtiges und besonders dichtes Haarkleid verfügt. Die Tiere werden in der Regel in den Wochen vor der geplanten Schur von den Nomaden sorgfältig gekämmt. Dabei kann pro Tier und Jahr 400 – 600 g Feinwolle gewonnen werden.

Die besonderen Eigenschaften dieser edlen Yak-Wolle sind:

  • Speichert die Körperwärme sehr gut
  • Kratzt nicht und ist sehr leicht
  • Meist gut verträglich für Allergiker
  • Ist vergleichbar mit Kaschmir
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